für Euch zusammengefasst. Wird aktualisiert.
Awayfromlife
Zwakkelmann – Liebhaberei – Review (2022)
3-Akkorde-Punk, Texte mit Witz und Charme machen ‚Liebhaberei‘ zu einem gelungenen Werk aus dem Hause Zwakkelmann.
Eins muss man Zwakkelmann lassen: Seit nun beinahe 20 Jahren bietet Zwakkelmann kontinuierlich einprägsamen wie optimistischen Punkrock. Mit Liebhaberei ändert sich dabei auch nichts. Der gemeine Fan weiß, was er oder sie hier bekommt: Zwakkelmann.
Der Opener Die Rückkehr des seltsamen Herrn Z. kommt ganz ohne Gesang aus, bietet wenn auch offensichtliche, aber schöne Referenzen zu den großen Punkbands dieser Welt. Diese kleinen verspielten Momente lassen die Platte glänzen und zeigen, dass Zwakkelmann immer noch Lust an der Musik hat.
Mit Gutes Gefühl und Wunderschön beweist die Band zudem, dass sie ein feines Händchen für Videoauskopplungen hat. Weitere Anspieltipps wären Halt dein Maul, Halleluja Punk, Männergrippe oder Dankbar. Über das Artwork kann man sich sicher streiten, aber hey, der Inhalt stimmt und passt.
Wie bereits erwähnt: Wer Zwakkelmann bereits kennt, wird nicht überrascht werden. Für alle, denen Zwakkelmann noch kein Begriff ist, sollten dennoch mal einen Blick auf diese Kapelle werfen. 3-Akkorde-Punk, Texte mit Witz und Charme machen Liebhaberei zu einem gelungenen Werk aus dem Hause Zwakkelmann.
Flo
Crazyunited
Zwakkelmann – Liebhaberei CD
Schon der Einstieg macht Lust auf diese Platte, denn CLASH lässt grüßen. Wenn dann der erste Durchlauf zu Ende ist, bleibt festzuhalten, ich wurde nicht enttäuscht. „Liebhaberei“ ist ein richtig gutes Album geworden. Man muss es erst einmal schaffen, bei insgesamt 16 Songs kontinuierlich spannend zu bleiben. Mit viel Abwechslung gelingt das den drei Musikern. Von Punk über Indie und Liedermacher bis hin zu Country wird hier alles geboten. Daher macht jede musikalische Einordnung an dieser Stelle keinen Sinn.
Über allem thront die markante Stimme von Schlaffke Wolff, die diese Band u.a. so einzigartig macht. Klasse sind aber auch wieder einmal die Texte. Manche Reime sind so platt und manche so unorthodox, dass sie alles in allem großartig sind. Davon abgesehen findet man für fast jede Gefühlslage einen passenden Song. ZWAKKELMANN ist mit „Liebhaberei“ erneut eine Platte gelungen, die man sich zulegen sollte.
Note: 2+
East Side Daniel
Plastic Bomb-Fanzine
ZWAKKELMANN – Liebhaberei CD
Meine Güte, welchen finsteren Pakt ist der Herr Wolf bloß mit bekannten Mächten eingegangen? Erst dat formidable Buch und nun auch noch so ne Hammerscheibe. Es gibt ja ehrlich gesagt keines der ZWAKKELMANN Alben, welches ich nicht mag, aber auf der „Liebhaberei“ hat sich der gute Schlaffke sich diesmal wieder selbst übertroffen. Einzelne Songs rauspicken, könnte man durchaus, wobei ich die Platten vom ZWAKKELMANN eher als Gesamtkunstwerk verstehe, die man stets von vorne bis hinten gut an einem Stück hören kann, weswegen mein persönlicher Anspieltipp auch gleich dat gesamte Album
wäre. Der Meister hat seine Formel nahezu perfektioniert, ohne dabei jedoch in Routine zu verfallen, (Hulk Räckorz)-Basti-
Thoughtswordsaction (aus Serbien)
Zwakkelmann – Liebhaberei CD – Hulk Räckorz
Here’s some more German punk rock. I saved the best for last from a recent batch sent by our pals Rookie Records. It is the first time I am encountering this band. After the starting notes and beats, I was immediately hooked on their sound. However, after doing some research, I realized Zwakkelmann is more of a solo project of Schlaffke Wolff, previously known for his work in Lockmus. After reading that, there’s no wonder why this project sounds so good. The remainder of the group, or should I say, musical support, consists of Marius OPunktHase on bass guitar and Tobi Blommen on drums. According to my fellow friend Discogs, Zwakkelmann released eight full-length releases on compact discs, such as Spritztour, Stubenrocker, Vollhorst, Kulturbeutel 2010, Briefmarkenalbum, Zwakkelmania, Entschuldigung, and Papa Punk. However, I would like to talk about the upcoming full-length entitled Liebehaberei, which will be out next month.
Liebhaberei carries sixteen superb melodic punk rock songs, enhanced with so many elements borrowed from other similar or complementary genres. When I said melodic punk rock songs, I meant classic punk rock decorated with ingredients such as power pop, pop-punk, and rock’n’roll. Still, Liebhaberei doesn’t sound like any other contemporary melodic punk rock band. Zwakkelmann aims much more towards the good old days when melodic punk rock music wasn’t overwhelmed with commercial hooks, poppy choruses, and ridiculously annoying overproduced sound. Yup, I am fully aware that I said there are elements of power pop and pop-punk, but Zwakkelmann‘s music resembles much more to the sound of the late eighties to mid-nineties music when all the brilliant power-pop infused punk rock albums seen the light of the day. Just add some classic rock’n’roll over the top, and you got yourself a top-notch sound of Zwakkelmann.
I mean, it’s not quantum physics. It’s just a melodic punk rock properly written, composer, arranged and recorded in 2022. Judging by the sound, that was the sole intention of the author. You’ll notice some similarities with Descendents, Ramones, and maybe there is also a vividly hearable resemblance with Leatherface but in a more polished way. Each composition differs in its structure, arrangements, and style, so it’s not so easy to define it by only two or three bands. There will be moments when you’ll probably say, this sounds like classic German punk rock, and you wouldn’t be any far from the truth. The thing is, this release forces you to evoke memories of some albums you heard before, but actually, it sounds fresh, unique, and thankfully, far away from the vast sea of nearly identical melodic punk rock bands on the scene. Liebhaberei carries so many listening pleasures, sonic delicacies, and hidden surprises that you’ll spin this album repeatedly for weeks. As far as I am informed, Liebhaberei comes on compact disc only, so head over to Hulk Räckorz and grab a copy. As a matter of fact, grab a couple of copies just in case you destroy the first CD by continuous listening.
Pressure Magazine
Zwakkelmann Liebhaberei Musikalbum
Wie schaffe ich es, einen Tonträger von „Zwakkelmann“ so zu besprechen, dass ich bestimmte Schlüsselwörter wie „Schließmuskel“, „Funpunk der 1. Stunde“ oder „Punkpoeten“ möglichst vermeide?
Das ist, zugegebenermaßen, schwierig, aber hoffentlich nicht ganz unmöglich. Der nun veröffentlichte neunte Tonträger „Liebhaberei“ des Trios, das sich noch immer ganz auf den Kopf der Band- „Schlaffke“- eingestimmt hat, ist vollgepackt mit Protestsongs, die sich teilweise am Sound deutscher Liedermacher- wie Reinhard Mey und Co.- orientieren.
In „Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?“ wird trotz des düster anmutenden Titels ein inhaltlich vorwärtsstrebender Grundgedanke sicht- bzw. hörbar, der Mut macht. Ich muss mich beim Song „In Quarantäne“ selbst zurückhalten, um es nicht von meiner geistigen Playlist zu streichen, weil ich diesen Begriff nach zwei Jahren Pandemie und aus aktueller Selbsterfahrung heraus nicht mehr lesen mag. Inhaltlich weiß er allerdings durch seinen konsumkritischen Ansatz, der sich mit den Folgen der Qua****täne befasst, zu gefallen. Vielleicht müsste man den Titel als „unaussprechlichen Songbeitrag“ oder so ähnlich umbenennen…
Marketing überlasse ich besser anderen… Aber zurück zum Protest – dieser macht ja auch erst dann so richtig Spaß, wenn er sich gegen die Proteste und Empörungen anderer, also auch von Quer- und Längsdenkern, richtet. Positiv hervorstechen kann dabei das Lied „Dankbar“, das beim Hörer angesichts der russischen Invasion in der Ukraine, eine viel tiefgründigere Wirkung- als wahrscheinlich beabsichtigt war- erzielt. Kritiker mögen den in ihren Ohren vielleicht naiv-pazifistischen Inhalt in Frage stellen, doch mir gefällt es vielleicht sogar deshalb so gut, weil es mich für 2-3 Minuten in meine Jugend voll Idealismus und positiver Energie zurückversetzen kann.
Und wahrlich gibt es schlechte Nachrichten mehr als genug, selbst auf „Liebhaberei“: So wird die vielfach belächelte und noch öfter zitierte „Männergrippe“ musikalisch im gleichnamigen Song verarbeitet. Diese Seuche des schwachen Geschlechts, die bei einem Schnupfen beinahe ihren Höhepunkt erreicht und die- wie wir alle wissen- auch Jahrzehnte später bei den meisten der männlichen Artgenossen unweigerlich zum Ableben führt. Musikalischer Höhepunkt ist aus meiner Sicht die 1. Singleauskopplung „Gutes Gefühl“, die inhaltlich dort weitermacht, wo „Schlaffkes“ autobiografisches Buch „Shitsingle“ aufhört. Es behandelt wieder eine kurzweilige Geschichte aus dem Leben des liebenswerten Antihelden („Bekloppten“), der sich trotz Rückschlägen nicht kleinkriegen lässt und weitermacht.
Insgesamt hält „Liebhaberei“ insgesamt 16 unterhaltsame Anekdoten für uns bereit. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen den Soloaktivitäten von Schlaffke und seinen Bandaktivitäten mit „Zwakkelmann“. Letztere können sich allerdings musikalisch „breiter aufstellen“ und orientieren sich an den Sound der „Ramones“, „Johnny Cash“, „Beach Boys“ und „Udo Jürgens“. Klingt komisch? Manchmal schon, aber eher außergewöhnlich frisch als außergwöhnlich komisch, wenn man bedenkt, dass es sich doch um das 9. Album der Band handelt.
Album Review von Sven
Ox-Fanzine
ZWAKKELMANN Liebhaberei
Hulk Räckorz – zwakkelmann.de • 48:21 • Punk-Barde Schlaffke alias ZWAKKELMANN ist schon länger verliebt und in einer glücklichen Beziehung.
Und da er seine Gefühle nie unter den Tisch fallen lässt und die Ehrlichkeit sein steter Verbündeter ist, klingt das alles auch prima auf seinem neunten ZWAKKELMANN Longplayer durch. Kritik und Betrachtungen allenthalben, logo, aber eben auch große Anflüge von Dankbarkeit, die in der Punk-Landschaft ganz sicher viel zu selten zu finden sind. Kleckern?
Nein, klotzen heißt das Motto, denn der gute Mann hat sich nicht nur mit seinen Mitmusikern Tobi und Marius umgeben, nein, er hat er sich gehörige Kompetenz bei der Fertigung von „Liebhaberei‘ ins Boot geholt. Namen wie Kurt Ebelhäuser oder Andi Jung dürften keinem Fan fremd sein, und so ist die Scheibe besser produziert worden als vorherige des Trios. Der Track „Halleluja Punk“; in dem es heißt 1980 kamst du in meine Welt / Und hast sie auf den Kopf gestellt / Seitdem hab ich dich am Hals / Bist du ein Gefährte meines Verfalls“. ist hier der Schlüsselsong, womit wir wieder bei der Dankbarkeit wären. Und mit einem Gruß an THE CLASH startet das Album auch noch – was sicher kein Zufall ist. Und bei Schlaffke ist nichts Zufall. Gut so!
Markus Franz
Toughmagazine
Zwakkelmann – Liebhaberei
Zwakkelmann steht drauf. Und Zwakkelmann ist drin.
Und irgendwie passend zum Inhalt, der uns ganze sechszehn neue Zwakkelmänner in einer Spielzeit von knapp 50 Minuten überbringt, muss man auch den Titel der CD erwähnen.
„Liebhaberei“ heißt das Album und alle, die Zwakkelmann bisher liebgehabt haben, werden auch dieses Mal seine neuen Knaller laut mitsingen.
Irgendwie klingt das Album beinahe wie eine Fortsetzung von „Papa Punk“ – nur ein wenig rockender.
Hier gibt es wichtige Songs wie die über die „Männergrippe“ (ja, die ist was Schlimmes), Geschichten über Menschen wie „Jane Birkin“ oder den „Lonesome Cowboy Nummer 1“ oder einfach nur wie es „Hinter dem Mond“ ist.
Fast schon selbstredend, dass der gute Zwakkelmann auch einen Song zur Quarantäne hat und uns aber wieder einmal ein „Gutes Gefühl“, zu dem es auch ein YouTube-Video gibt, vermittelt.
Highlights des Albums sind für mich aber „Halt dein Maul“ (was für ein Knaller) und das direkt folgenden „Halleluja Punk“. Gerade zu „Halleluja Punk“ muss ich sagen, dass ich ja schon viele Songs gehört habe, in denen die Ramones zitiert werden, aber das hier ist sicher einer der besten. Welch ein Knaller und welch ein Hammer für die hoffentlich bald folgenden Konzerte von Zwakkelmann. Mit diesem Song schreibt Zwakkelmann einen kleinen Liebesbrief an den Punkrock, der uns „manche schlaflose Nacht beschert hat“ aber mittlerweile scheinbar schon etwas am Zerfallen ist. Welch Nummer. Danke dafür.
Apropos „Danke“. Mit „Dankbar“ beendet Zwakkelmann sein Album etwas rückblickend und mit einem weiteren Ohrwurm. Ja, „Dankbar“ muss man sein. Nicht nur für die „tolle Zeit“ von der wir hier erfahren, sondern auch dafür, dass Zwakkelmann alle 2-3 Jahre wieder ein starkes Album auf den Markt bringt, dass sich nahtlos neben seinen bisherigen Veröffentlichungen aber auch der alten Meisterwerke von Schließmuskel oder auch Die Kinskis einreiht.
Mein lieber Zwakkelmann, was soll man sagen!? Er hat es wieder mal geschafft. Nach dem Shitsingle-Buch, wieder ein Klasse-Album mit mehr als einer Hitsingle.
„Halleluja Punk“ und Hey Hoh Let’s Go.
Aber jetzt genug geschrieben.
Ich leg die Scheibe jetzt einfach noch mal auf.
Review von Thorsten
Drei Jahre hat man sich Zeit gelasssen und intensiv daran gefeilt. Noch nie klang die Zwakkelmann-Bigband so ausgefuchst und fett wie heute. Produzent Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Donots, Pascow etc.) machte Schlaffke, Marius und Tobi ordentlich Dampf und brachte sie im Tonstudio 45 (Koblenz) zu Höchstleistungen.
Zwakkelmann: Liebhaberei (CD)
Die Herren von Zwakkelmann haben es wieder geschafft: ein Knalleralbum mit 16 eingängigen Hits! Drei Jahre nach dem Erscheinen von, „Papa Punk“ kommt nun am
01.04.2022 das neue Album „Liebhaberei“ auf den Markt. Der Name ist Programm – in Zeiten, in denen man sich von dem Geld, welches man mit 100.000 Streams verdient, ein neues Gitarrenplektrum und ’n neuen Satz Saiten leisten kann, ist Musik machen ein ziemlich aufwendiges Hobby, auf das man immer ’ne Mark drauflegt. Bereits im Intro wird dem einen oder anderen möglicherweise eine bekannte Melodie auffallen- ein wiederkehrendes Motiv, so viel sei verraten. „In Quarantäne“ trifft den Nerv der Zeit, eine passende Zustandsbeschreibung über das, was wir nun ZWAKKELMANN das dritte Jahr in Folge tun: zu Hause bleiben und am Handy hängen – und trotzdem sind wir Helden! Also irgendwie, wenn man
es sich nur lange genug einredet. Bei „Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft“ und „Männergrippe“ kommt das Thema Corona erneut zur Sprache, aber keine Sorge, auf die positive, unaufdringliche Art – verpackt mit knackigen Riffs. „Innovativ“ hat definitiv Head-Bang-Qualitäten, auch wenn der Song für meinen Geschmack ’ne Minute zu lang ist. Aber egal, der Song gehört auf jeden Fall zu meinen Favoriten des Albums. Dank der Band weiß ich jetzt, was ein Quokka ist, das
gleichnamige Lied dazu sollte man nicht hören, ohne zu wissen, wie dieses putzige Tierchen aussieht! Das Album, Dankbar“ ist ein perfektes Outro, es lässt einen mit einem guten Gefühl zurück. Ein durch und durch gelungenes Album, so wie man es von Zwakkelmann eben gewohnt ist. Sindy
Zap Hardcore Magazin
Zwakkelmann: Liebhaberei (CD)
Schlaffke schrieb mit, Shitsingle“ nicht nur ein geiles Buch, sondern machtauchfast so gute Musik. Dabei ist er mit seiner Band endlich da an gekommen, wo man
nicht permanent fragt, was das denn ist, was einem nicht so gefällt. Das liegt offenbar daran, dass jetzt nicht mehr jeder Furz bei ZWAKKELMANN aufgenommen wird, sondern Ideen auch mal ausreifen oder gar nicht erst auf die CD kommen. Und abwechslungsreicher ist es auch geworden. Hymnen auf das schöne Geschlecht und den Way of life als stumpfes, aber reflektiertes Geschöpf mit guter und schlechter Laune. Gerade die zwei Hass-Songs, „Misophonie“ und „Halt dein Maul“ dürften auch alten Kampfblatt-Garden niedrigschwelligen Zugangzum Werk des Barden vom Niederrhein ermöglichen.
Swen Bock
Underdog-fanzine
Zwakkelman Liebhaberei CD Hulk Räckorz/Edel
Schlaffke, Tobi und Marius haben nicht nur ein gutes Gefühl, sondern auch ein gutes Händchen für wunderschön komponierte Songs, die im Herzen immer noch Punk und damit gegen den Rest der Unvernünftigen ertönt.
Unvernünftig, das sind die, die den Zwakkelmann auf die Palme bringen, die ein „Halt dein Maul“ verdienen, und die, die in Selbsthilfegruppen von Verschwörungsideen erzählen. Was hilft da besser, als mit Punk, Country und Schlagermusik, mit Witz und Wirklichkeit, Charme und Methode die wichtigen Dinge im Leben zu thematisieren und zu hinterfragen. Pogen, schunkeln und Rabatz. Ein Hey und Ho, ein Halleluja und Händchen halten. Eine Verbeugung für die Ramones, die Trinkhalle und Cowboystiefel. Andy Jung gibt den 16 (!) Songs den Feinschliff für den perfekten Sound. Zwakkelmann indes sorgt mit verschmitzten Lächeln und Wortwitz für gute Unterhaltung in Quarantäne oder hinter dem Mond, dankbar und immer für ’ne flotte Sohle und kesse Lippe gut.
Rocktimes
Mittlerweile ist „Liebhaberei“ Zwakkelmanns neuntes Album.
Es erschien auf dem Label Hulk Räckorz.
Zur vorliegenden Platte lesen wir in der Pressemitteilung von Rookie Records:
»[…] Produzent Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Dontos, Pascow etc.) machte Schlaffke, Marius und Tobi ordentlich Dampf und brachte sie im Tonstudio 45 (Koblenz) zu Höchstleistungen. Feinschliff und Mastering übernahm Andi Jung (Berlin). Man entschied sich unter anderem für den Titel „Liebhaberei“, weil das Musik machen, wie für viele Bands in diesen verwirrenden Zeiten selbstverständlich auch, für Zwakkelmann wohl stets ein teures, zeitaufwändiges Hobby bleiben wird. […] Zwakkelmann bewegt sich irgendwo zwischen den Ärzten, Udo Jürgens, Reinhard Mey, Nirvana und den Ramones. […]«
Eine ganz schöne Spannweite, die man für dieses Album vollmundig präsentiert. Dürften sich bei dem einen oder anderen Vergleich vielleicht Zweifel regen?
Udo Jürgens?
Reinhard Mey?
Die Ärzte, Nirvana oder The Ramones passen da wohl schon eher ins Gefüge.
Nährstoff für gute Laune gibt es genug.
Zwakkelmann zwakkelt uns ganz sechzehn Songs in sagenhaften etwas über achtundvierzig Minuten.
Schön stimmig bekommen die Laute vor den Lautsprechern ordentlich einen auf den Deckel. Zwakkelmann macht genüsslichen Punk Rock und lädt uns zu einer Art großen Sause ein. Allerdings kommt es auch zu Momenten der Ruhe, zumindest phasenweise in dynamischen Balladen.
In anderen Situationen werden wir Zeuge von Punk in einer mitreißend-harten, aber dennoch erfrischenden Formel mit Abgeh-Faktor.
Es ist erstaunlich, was Zwakkelmann aus dem Punk-Fundament so alles rausholt.
Da begibt sich die Gruppe auf einen Ausflug ins Country. Der riffige Punk gibt sich auf dem Standesbeamten das Ja-Wort mit dem Country und als Trauzeuge erleben wir die Melodie. Da geht was, wirkt in keiner Weise peinlich. Toll ist auch die Verbindung mit dem Rock’n’Roll oder zum Indie Rock.
Da hat Serge Gainsbourg das Nachsehen, denn man genießt den Date mit der „Je t’aime … moi non plus“-Sängerin „Jane Birkin“ und dann machte »[…] ein Mann […] in der Hand eine Gitanes […]« dem Rendezvous ein Ende.
Die Texte lassen sich weiß auf rot im Booklet nachlesen und dabei stellt man fest, dass Zwakkelmann zwischen ernsten Themen auch den Schalck im Nacken hat. Lachen ist erlaubt.
„Liebhaberei“ steckt voller Überraschungen.
Klar ist, dass Zwakkelmann den Punk aufs Beste bedient. Die Stärke des Albums ist die Vielschichtigkeit und phasenweise die Herausforderung der Songs. Außer den mustergültig geformten Gitarren-Riffs ist die Scheibe eine bis zum Rand gefüllte Tüte voller Freude.
Zwakkelmann hat mit „Liebhaberei“ ein tolles Album vorgelegt. Die Platte ist wie gemacht für eine Dauerrotation im Player und wird nachdringlich empfohlen. Zwakkelmanns Punk & More bieten beste Unterhaltung. Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Zwakkelmann:
Schlaffke Wolff (Gesang, Gitarren)
Tobi Blommen (Schlagzeug)
Marius Seidel (Bassgitarre)
Gastmusikanten:
Kurt Ebelhäuser (Stromgitarren – #2,3,5,9,11,12,14)
Alex Schwers (Schellenring – #4)
Vicky Stachowiak (Chor – #12)
Olli Bockmist (Chöre – #6)
Bierschinken
Zwakkelmann: Liebhaberei
Zwakkelmann wuchtet – ich hoffe, ich zähle richtig – sein mittlerweile 9. Album raus. Spätestens seit dem vorletzten Album „Entschuldigung“ konnte der geneigte Hörer durchaus eine Entwicklung im Songwriting und in der Produktion vernehmen. Die Entwicklung führt Schlaffke mit seiner Band auch auf „Liebhaberei“ weiter. Die Songs sind sauber produziert und instrumentiert. Textlich bleibt so ziemlich alles beim Alten. Es geht um Alltagsthemen (Männergrippe, In Quarantäne, Misophonie), Sozialkritik (Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?, Quokka sein), Musik (Halleluja Punk), Optimismus (Gutes Gefühl, Dankbar) und Liebe (Du und ich gegen den Rest der Welt, Wunderschön, Jane Birkin). Immer wieder werden musikalische Zitate eingebaut („Should I Stay Or Should I Go“ im instrumentalen Opener, „Blitzkrieg Bop“ in „Halleluja Punk“ oder auch ein Rückbezug auf einen älteren eigenen Song in „Lonesome Cowboy Nummer eins“), das Tempo schwankt von langsam/poppig/balladesk über Midtempo bis hin zur etwas schnelleren Gangart, immer dominiert von Schlaffkes eher melodiösen/schlagerhaften Stimme.
Also, zusammenfassend tatsächlich wenig Neues auf „Liebhaberei“. Das ist nichts Schlechtes – wer Zwakkelmann bisher gut fand, wird das mit dem 9. Album auch tun – viele neue Fans wird die Band im Umkehrschluss jedoch auch nicht finden, die Trademarks überwiegen. Kleinere neue Farbtupfer findet man aber durchaus beim genaueren Hinhören. So hat „Misophonie“ als auch „Innovativ“ tatsächlich einen leichten Metal-Einfluss, was die Instrumentalgestaltung angeht. Auch auffällig ist, dass die Lieder im Schnitt etwas länger sind: Zehn von 16 Songs überschreiten die 3-Minuten-Marke. In diesem Kontext ist mein absoluter Lieblingssong mit Abstand „Hinter dem Mond“. Hier werden Gitarrenharmonien- und akkorde verwendet, die ich aus dem Zwakkelmann-Kosmos noch nie vernommen habe. Auch die Songstruktur im Allgemeinen erinnert eher an etwas verschrobenen Indierock, wobei thematisch wiederum altbekannte Gefilde aufgesucht werden (vergleiche: Heidelied).
Unterm Strich ist „Liebhaberei“ ein, im besten Sinne, ganz normales Zwakkelmann-Album, wobei dieses Mal in meinen Ohren größere Veränderungen, Überraschungen oder gar „Wow“-Momente fehlen. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder Hörer selbst entscheiden. Mir gefällt es gut! Die Band hat ihren Stil mittlerweile gefunden und ich würde die wirklich gut gemachte Pop-Rockmusik sehr gerne im Radio hören, da sie besser gelingt als diese ganzen Mark-Förster-Schnösels, aber genauso eingängig ist.
Kabl
Dermusikinformant
Da ist er wieder, der Schlaffke. Schlaffke war Gründer, Gitarrist und Sänger der legendären Deutschpunkband „Schließmuskel“, die einige Zeit für Furore sorgten. Jetzt ist Schlaffke unter dem Pseudonym „Zwakkelmann“ unterwegs und hat bereits einiges an Tonträger veröffentlich, die eine gewisse Aufmerksamkeit erregten.
Nun hab ich das aktuelle Album „Liebhaberei“ in den Händen und höre das jetzt bereits zum 4 oder 5 Mal.
Als Intro kommt erst mal eine bekannte Melodie von The Clash, bevor es in den positive Vibes Song „Gutes Gefühl“ geht, der bereits auf Youtube Hoch und Runter läuft. Und ja, die Aussage ist passend. Ich hab tatsächlich ein gutes Gefühl bei dieser Scheibe.
Du und ich gegen den Rest der Welt galoppiert sich in einen Song durch mindestens 3 verschiedene Genres und kommt mit mit schweren Gitarrenriffs daher, die unfassbar druckvoll sind, während die Basslines an The Pixies erinnern. Die Big Band scheint in Höchstform zu sein. Überhaupt muss man erwähnen, dass hier sehr vielfältig gearbeitet wurde. Das Album ist alles andere als stupider Punk, sondern eher ein Crossover Album das die Fahne des Punkrocks oben hält.
Also Halt dein Maul und kauft bloß dieses Album und ergötzt euch an den Song Halleluja Punk, was ab sofort in der Kirche hoch und runter laufen wird. Dabei ist es egal ob du wunderschön bist oder in Quarantäne, Hauptsache du bleibst Innovativ und wirst im laufe der Zeit zum Lonesome Cowboy Nummer 1.
Das Album läuft wirklich rund, macht Spass genauer hinzuhören, da Schlaffke einfach das Talent hat, sehr viel Wortwitz in die Texte zu legen. Und musikalisch ist das mit großen Vorsprung das beste der 8 Alben, die bis dato rauskamen.
Ganz besonders zu erwähnen, ist der Gastmusiker Alex Schwers, der hier zeigt, das er mehr als nur ein Drummer und Veranstalter ist.
Ich glaube ich hab noch nie so eine wundervollen Klang eines Schellenrings erlebt. Das musste noch erwähnt werden.
Fazit: Papa Punk war großartig, Liebhaberei ist das Meisterstück.
Glasklare Produktion, druckvoller Sound. Da passt alles.
Note 2+
Marcus Haefs, Stadion-DJ bei Fortuna Düsseldorf etc.
Tja, da ich nicht viel zu tun habe, schreibe ich während des morgendlichen Kaffees mal was zu Zwakkelmanns neuem Album….Wobei ich schon jetzt weiß, dass sich so Typen wie der Swen Bock mehr mit dem Shirt beschäftigen werden, das ich auf dem Foto hier trage statt mit dem Inhalt meiner schriftlichen Sabbelei. Aber so ist das halt, wenn man in den unteren Regionen der…öhhh…welche Liga nochmal….ach ja, dritten Liga rumdümpelt. Aber genug davon. Liebe Grüße an die liebe Marion und den lieben Swen.
Schlaffke Reinhard Wolff aka Zwakkelmann war früher bei den Schließmuskeln, einer Funpunkband, die Ende der 1980er – Beginn der 1990er ihr Unwesen trieb und dabei einige Erfolge hatte.
Ich kennen ihn jetzt auch einige Jahre, durfte schon zweimal mit ihm zusammenspielen und hätte ihn gerne dieses Jahr bei einem Konzert mit meiner letzten Band dabei gehabt. Aber da ist ja was dazwischen gekommen. Vielleicht ja mal mit meiner neuen Truppe, den „Bad Dates“.
Aber ob das gut und ansprechend für Zwakkelmann klingt:
„Bad Dates“ mit dem Zwakkelmann.
Mittlerweile hat der Zwakkelmann bereits acht Soloplatten rausgebracht, die alle Spaß machen. Und nun kommt im April seine neue Scheibe „Liebhaberei“ auf punk.de & Hulk Räckorz von Vera Vandal und Fratz raus. Eh ein gutes Label. Nochmal danke, dass ich da schon reinhören darf.
Eines vorweg: Kann man Veröffentlichungen eines so sympathischen Menschen wie dem Zwakkelmann überhaupt verreißen? Eigentlich nicht. Aber mit „Liebhaberei“ ist dem manchmal so ungeschickt wirkenden Musiker ein echt großer Wurf gelungen. Ich habe die CD jetzt bestimmt viermal gehört und immer noch echt Spaß daran.
Viele der 16(!) Songs beginnen mit einer geradezu unverschämten Remineszenz an bekannte Punk- oder Popsongs (Ich höre da Green Day, Ramones, Madness und The Clash heraus). Allein das ist schon so unverschämt, das man es gut finden MUSS. Ganz stark auch die Pixies-Anleihen bei „Du und ich gegen den Rest“.
Musikalisch bewegt sich das Ganze zwischen Punkrock, 60ies, Country. Den Ärzten und Pop, halt echte gute Laune-Musik. Teilweise mit unglaublich schönen Backings dabei.
Textlich wandert der „Schrammelmann“ zwischen Optimismus („Gutes Gefühl“, „Dankbar“), Weltkritik („Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?“), Tiefsinnigem („Hinter dem Mond“), Punk und so („Halleluja Punk“) und Liebe („Wir zwei gegen den Rest“). Sogar ein Liebeslied über eine E-Bike-Fahrerein ist dabei. Okay, da schalte ich aus rein persönlichen Gründen ab. Lachen musste ich trotzdem. Der Song ist hart an einer Schmonzette….großartig.
Aber keine Bange, es kommt nie zur Tränendrüsendrückerei, denn immer ist ein Augenzwinkern dabei. Und wer sein Gitarrensolo ankündigt kann kein schlechter Mensch sein.
Also, kauft alles vom Zwakkelmann. Vor allem aber diese neue Scheibe „Liebhaberei“. Macht ihn endlich reich und berühmt. Und sollte das passieren, weiß ich genau, dass der Schlaffke mir was von seinen Millionen abgeben wird. Oder?