Alle Liebhaberei-Texte

könnt Ihr an dieser Stelle nachlesen…

01.) Die Rückkehr des seltsamen Herrn Z (1:46)
02.) Gutes Gefühl (2:26)
03.) Du und ich gegen den Rest (3:26)
04.) Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft? (3:32)
05.) Halt dein Maul (1:58)
06.) Halleluja Punk (2:42)
07.) Wunderschön (3:57)
08.) In Quarantäne (3:05)
09.) Misophonie (1:38)
10.) Innovativ (3:35)
11.) Lonesome Cowboy Nummer 1. (2:49)
12.) Jane Birkin (3:44)
13.) Quokka sein (3:11)
14.) Hinter dem Mond (3:55)
15.) Männergrippe (3:18)
16.) Dankbar (3:11)
Total: 48:23

Musik und Texte: Reinhard „Schlaffke“ Wolff
© 2022 Hulk Räckorz / Kult Klang Records

Die Rückkehr des seltsamen Herrn Z

Gutes Gefühl

Endlich bin ich aus dem Tief
Seh alles wieder positiv
Die Krise scheint überwunden
Hab zu neuer Form gefunden
Hab den Ballast abgelegt
Mich endlich wieder abgeregt
Ich bin wieder der – der ich war
Komm mit meinem Leben klar

Welch ein gutes Gefühl!

Der Himmel hat sich aufgehellt
Ich hab mich ganz neu aufgestellt
Ich feg alle Zweifel hinweg
Dies hier ist mein Comeback
Ständig war mir Angst und Bang
Litt dauernd unter Grübelzwang
Das war doch nur eine Farce
Jetzt gebe ich wieder Vollgas

Welch ein gutes Gefühl!

Hab die Geister abgehängt
Die Fesseln quasi fort gesprengt
Schaue nur noch weiter nach vorn
Fühl mich wie neu geboren

Welch ein gutes Gefühl!

Du und ich gegen den Rest

Du – du und ich
Gegen den Rest der Welt
Es gibt nichts – was uns aufhält
An Tagen und in Nächten
Im Guten und im Schlechten

Du – du und ich
Gegen den Rest der Welt
Es gibt nichts – was uns aufhält
Auf unbekannten Wegen
Bei Sonne und bei Regen

Du – du und ich
Gegen den Rest der Welt
Es gibt nichts – was uns aufhält
Lass die andern lästern
Dies ist unser Western

Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?

In der Arktis schmilzt das Eis
Und überall auf dieser Welt ist es zu heiß
In den Ozeanen steigt
Der Pegel weiter an und die Mehrheit schweigt
Und ein Virus breitet sich
Auf der ganzen Erde aus und ich frage dich

Wann kommt die Menschheit endlich mal –
Kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?

Im Amazonas brennt der Wald
Und das Feuer macht vor nichts und niemandem Halt
In Australien fegt ein Sturm
Und ein Wissenschaftler schaut aus seinem Elfenbeinturm

Wann kommt die Menschheit endlich mal –
Kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?

Und eine schlimme Hungersnot
Bringt hunderttausend Menschen in Afrika den Tod
In Syrien tobt ein Krieg
Während ich mal wieder faul auf dem Sofa lieg

Wann kommt die Menschheit endlich mal –
Kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?
Wann kümmert sie sich konsequent
Kümmert sie sich konsequent um die Zukunft?

Und unternimmt was gegen all den Wahnsinn
Und strebt nicht nur nach Erfolg – Macht und Gewinn

Halt dein Maul

Zwischen Tür und Angel hast du mich angesprochen
Seitdem quatschst du ununterbrochen
Wie besessen auf mich ein
Und ich schaff`s nicht – mich zu befreien
Ich konnte dich noch nie leiden
Hab immer versucht – dich zu meiden

Halt dein Maul!

Lauter Bullshit – unreflektiert
Wird mir am Fließband jetzt serviert
Wie angewachsen steh ich vor dir
Und während du redest – denk ich bei mir
Gegen Blödheit helfen keine Pillen
Und leider auch kein guter Willen

Also halt dein Maul!
Und schweig

Ich frag mich – was du an mir findest
Weshalb du nicht – endlich verschwindest
Und einen andern Deppen auserwählst
Dem du deinen Schrott erzählst

Halt dein Maul!

Halleluja Punk

1980 kamst du in meine Welt
Und hast sie auf den Kopf gestellt
Seitdem hab ich dich am Hals
Bist du ein Gefährte meines Verfalls
Bist wie ich in die Jahre gekommen
Hast manche Abzweigung genommen
Hast mich zum Krach machen gebracht
Und um so manche schlaflose Nacht

Halleluja Punk
Bist wie eine Religion
Halleluja Punk
Bleibst immer Teil meiner Generation

Für dich braucht man kein Geld und auch kein Know-how
Damit nimmst du es nicht so genau
Und weil ich doof bin und nichts kann
Sprachst du mich auf Anhieb an

Halleluja Punk
Bist wie eine Religion
Halleluja Punk
Bist so was wie eine Passion

Hast dich an vielem aufgerieben
Jede Menge Grabenkämpfe betrieben
Doch an erster Stelle stand immer bei dir
Neben Musik – Politik und Outfit – Bier!

Halleluja Punk
Bist wie eine Religion
Halleluja Punk
Heute weniger Rebellion
Halleluja Punk
Du lebenslange Infektion
Halleluja Punk
Gehörst für mich zum guten Ton

Wunderschön

Ich wollt` nach Hause gehen
Blieb vor `ner Ampel stehen
Lief los und überlegte gerad`
Da sah ich sie auf dem Fahrrad
Wie sie im Trubel direkt auf mich zukam
Während ich ihr ungewollt die Vorfahrt nahm
Und alles schien auf mal egal – irgendwie surreal

Denn sie war so wunder – wunderschön

Kurz nachdem sie abbog
Strauchelte ich und flog
Der Länge nach auf den Bürgersteig
Direkt hinter ihrem E-Bike
Weshalb hab ich so spät erst reagiert?
Wahrscheinlich hat mich ihr Anblick so fasziniert
Ihr blondes Haar im Sonnenlicht – ihr engelgleiches Gesicht

Ja – sie war so wunder – wunderschön

Dann stand sie über mir
Und ich lag unter ihr
Ihr Anblick eine Augenweide
Die langen Beine unterm Kleide
Dann berührte sie mit ihrem Schnürschuh mein Gemächt
Wohl um festzustellen – ob ich tot bin oder nur geschwächt
Und alles schien auf mal egal – irgendwie surreal

Denn sie war so wunder – wunderschön

In Quarantäne

Wir schauen den ganzen Tag nur blöde Serien
Ich komm mir vor wie damals in den Ferien
Anschließend läuft dann die Spielkonsole
„Bloß nicht anstrengen“ lautet die Parole

Jetzt kommen Handy und Computer zum Einsatz
Zu Hause ist doch immer noch der schönste Platz
Wir gehen nur vor die Tür – um einzukaufen
Oder eine Runde um den Block zu laufen

Völlig paralysiert wird nur stumpf konsumiert
Und höchst unreflektiert Lebenszeit absorbiert

In Quarantäne!

Man sagte uns – wir sollen zu Hause bleiben
Aus diesem Grunde lassen wir uns gerad so treiben
Und während wir uns weiter hier ausruhen
Sind wir Helden – ohne was zu tun

Völlig paralysiert wird nur stumpf konsumiert
Und höchst unreflektiert Lebenszeit absorbiert

In Quarantäne!

Misophonie

Wann hast du den Apfel endlich aufgefressen?
Bin kurz davor mich zu vergessen
Dieses Geschmatze ist nicht zu ertragen
Würd` dir am liebsten auf die Fresse schlagen

Misophonie!

Wann hast du die Chips bitteschön verdrückt?
Diese Geräusche machen mich verrückt
Mein Ekelgefühl steigert sich immer mehr
Ist die scheiß Tüte nun endlich leer?

Misophonie!

Jetzt bist du am Grunzen und auch noch am Gähnen
An diesem Punkt möcht` ich zum letzten Mal erwähnen
Wie sehr ich gerade Wut und Abscheu empfinde
Tu mir den Gefallen – hör auf oder verschwinde

Misophonie!

Innovativ

Innovativ
Neue Wege – neue Wege gehen
Ohne Angst vor der Gefahr
Dorthin – wo noch niemand war
Fort – fort von hier
Richtung Einöde – in die Einöde

Innovativ
Perspektiven – Perspektiven ändern
Anders als je zuvor
Laufen wir durch jedes Tor
Immer weiter geradeaus
Zu neuen Ufern – zu neuen Ufern

Innovativ
Neue Brücken – neue Brücken bauen
Alle Hürden überqueren
Sich nicht an Hindernissen scheren
Wagemutig voraus
Richtung unbekannt – Richtung Neuland

Lonesome Cowboy Nummer Eins

Du hast mich verlassen – noch bevor es jäh begann
Du hast mich verlassen – wegen einem anderen Mann
Du hast mich verlassen – schon nach einem halben Jahr
Du hast mich verlassen – weil dir plötzlich danach war

Und so bleib ich meiner altbekannten Rolle treu als lonesome Cowboy

Doch seitdem hab ich ein Problem
Das alles schmerzt nämlich extrem
Und ich bin vollkommen durch den Wind
Weil ich nicht mehr in den Rhythmus find

Als lonesome Cowboy Nummer Eins

Du hast mich verlassen – ich war nur ein Zeitvertreib
Du hast mich verlassen – obgleich ich flehte – bitte – bleib
Du hast mich verlassen – unvermittelt und eiskalt
Du hast mich verlassen – dabei war ich so verknallt

Und so bleib ich meiner altbekannten Rolle treu als lonesome Cowboy

Seitdem hab ich ein Problem
Die Sache schmerzt nämlich extrem
Und ich bin vollkommen neben der Spur
Und mein Pferd steht nur noch auf`m Flur

Als lonesome Cowboy Nummer Eins

Jane Birkin – meine große Liebe

Nach einem Serge Gainsbourg-Konzert
Lernte ich Jane kennen
Sie hatte gerade Stress mit Serge
Und wollt sich von ihm trennen
Sie meinte – sie wär es leid
Ihm hinterherzurennen
Er war auch wieder total breit
So konnte ich mit ihr durchbrennen
Ich war immer schon verknallt in sie
Ein Traum wurde auf einmal wahr
Plötzlich saß ich im Taxi
Neben Jane B. – dem Filmstar

Jane Birkin – meine große Liebe

Sie war einfach unfassbar schön
Noch schöner als auf der Leinwand
Klug – humorvoll – einfühlsam
Und kein bisschen arrogant
Sie befand sich jäh auf dem Zenit
Im Radio lief gerad „Je t`aime“
Sie meinte – dass dies blöde Lied
Ihr jetzt ungelegen käm

Jane Birkin – meine große Liebe

Vor einer Villa in Paris
Hielt der Wagen an
Und draußen in der Dunkelheit
Wartete ein Mann
Es war Serge – den wir dort sahen
Er wankte direkt auf uns zu
In der Hand eine Gitanes
Und so endete unser Rendezvous

Mit Jane Birkin – meiner großen Liebe – mon grand amour
Jane Birkin – meine große Liebe – mon grand amour

Quokka sein

Über uns kreist ein Helikopter
Ich hab den Eindruck – die Welt wird ständig bekloppter
Ein Streifenwagen kommt uns in die Quere
Währenddessen fragst du mich – was ich gerne wäre?

Ich möcht` ein Quokka sein
Ich möcht` ein Quokka sein
Das wäre fein

Die vielen Menschen in den Straßen
Mit denen ist auf Dauer nicht zu spaßen
Ein Amokläufer liegt auf der Lauer
Das Klima hier in diesem Land wird scheinbar immer rauer

Ich möcht` ein Quokka sein
Ich möcht` ein Quokka sein
Das wäre fein
In Australien

Die Stadt ist voll – voll bis oben hin
Mir kommt es vor – als ständ` uns das Wasser bis zum Kinn
Die Stadt frisst alle und spuckt sie aus
Tut mir leid – ich muss hier langsam raus

Ich möcht` ein Quokka sein
Ich möcht` ein Quokka sein
Das wäre fein
In Australien

Hinter dem Mond

I always liked simple Rock
Mit einem stumpfen – einfachen Beat
Und ich mag die Runde um den Block
Wenn es uns um die Häuser zieht

Ja – das gefällt mir ungemein
Darauf lass ich mich gern ein
Was das betrifft leb ich gern hinter dem Mond

Ich mag die einsame Stelle am Fluss
Die Bäume – die Tiere und den Wald
Das alte Gehöft fernab vom Schuss
Und wenn der Alltag von weitem verhallt

Hier möcht` ich ewig sein
Vielleicht sogar mit dir allein
Was das betrifft leb ich gern hinter dem Mond

Ich mag den abgelegenen Weg
Den grauen Nebel über dem Feld
Mag den verlassenen See mit dem Steg
Und wenn niemand die Zügel festhält

Da – wo sich alles zusammenfügt
Man sich mit wenigem begnügt
Was das betrifft leb ich gern hinter dem Mond

Männergrippe

Als ich neulich morgens aufwachte
Merkte ich gleich – dass was nicht stimmte
Dass mir irgendwas zu schaffen machte
Ich taumelte Richtung Klo
Um meine Notdurft zu verrichten
Und ging auf halbem Wege beinah k.o.

Ich war am Sterben – kurz vorm Sterben
Eine Männergrippe hatte mich niedergestreckt
Um ein Haar wäre ich wohl daran verreckt

Eine Männer – Männer – Männergrippe

Kältegefühl und Schlappheit
Gliederschmerzen – Schnupfen – Heiserkeit
Mir war klar – mir bleibt nicht mehr viel Zeit
Mit letzter Kraft nahm ich das Telefon
Und rief bei einem Notarzt an
Zum Glück ging sofort jemand ran

Und ich sagte:
Ich bin am Sterben – kurz vorm Sterben
Eine Männergrippe hat mich niedergestreckt
Um ein Haar wär ich gerade hier zu Haus verreckt

Eine Männer – Männer – Männergrippe

Gefährlicher als Corona
Bei einem Opa oder Oma
Ist unter Garantie – diese Epidemie

Ich bin am Sterben – kurz vorm Sterben
Eine Männergrippe hat mich niedergestreckt
Hab mich mit der schlimmsten Krankheit der Welt angesteckt

Eine Männer – Männer – Männergrippe

Dankbar

Dankbar – dass man immer noch gesund und munter ist
Dankbar – dass Du schon so lang an meiner Seite bist
Da kann man ruhig ein bisschen – ein bisschen Demut zeigen
Sich vorm Hier und Jetzt stillschweigend verneigen

Dankbar – dass man froh und satt in einer warmen Bude hockt
Dankbar – dass unsere kleine Band immer noch gut rockt
Da kann man ruhig mal etwas – etwas innehalten
Sich ans Fenster stellen und auf Durchzug schalten

Da – da – da – da – dankbar

Dankbar – dass der Frieden hier schon so lang anhält
Dankbar – dass mir immer noch genug Schwachsinn einfällt
Es kann nicht verkehrt sein – sich das bewusst zu machen
Anstatt immer nur zynisch seine Umwelt zu verlachen

Da – da – da – da – dankbar

Dankbar – für die tolle Zeit – die wir gemeinsam hatten
Dankbar – für das viele Licht – aber auch den Schatten
Da kann man ruhig mal kurz die Panzerung ablegen
Sich aus dem Schneckenhaus nach draußen bewegen